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  • AutorenbildHilge Kohler

Brauchen wir CEOs in sozialen Medien?

Und wenn ja, was sollen sie dort tun?



Sind soziale Medien gute Plattformen für die Kommunikation von CEOs? Wenn ja, was sollen CEOs auf ihnen sagen? Und welche Unterstützung brauchen sie dabei? Zu diesen Fragen hat Andreas Schmidt viel zu sagen. Andreas Schmidt verantwortet die CEO-Kommunikation bei Volkswagen und teilte seine Erfahrungen mit Redenschreibern und Kommunikationsberatern Anfang des Jahres beim Regionaltreffen des VRdS in Frankfurt.


Die kurze Antwort: Soziale Medien sind wunderbar geeignet für die Kommunikation von CEOS, weil sie viele unterschiedliche Plattformen für die Verbreitung eigener Botschaften bieten - schriftlich, mündlich, visuell. Damit sprechen sie unsere unterschiedlichen Vorlieben als Publikum an, ob als Leser, Zuhörer oder Zuschauer. Verlockend ist auch die potenzielle Altersstruktur, denn um jüngere Zielgruppen zu erreichen, führt an sozialen Medien kein Weg vorbei.


Was also sollen CEOs dort sagen, schreiben oder zeigen? Aktuelles und Persönliches (in Maßen), so lange es für die Zielgruppen relevant ist. - Welche Unterstützung brauchen sie dabei? Schreiber, Texter, Bildmacher; also Handwerker der Kommunikation, die ihnen helfen, Inhalte passend zu gestalten. Der Unterschied zu klassischer CEO-Kommunikation zeigt sich im Alltag in den Deadlines, wenn schnelles Reagieren zu jeder Tages- und nötigenfalls auch Nachtzeit, rund um die Woche und im ganzen Jahr erforderlich sind. Jeder Blog will gemonitored, oder überwacht, sein, jeder Plattform-Beitrag kann auf Abwege gehen.


Damit ist CEO-Kommunikation auf sozialen Medien nichts grundlegend Anderes als CEO-Kommunikation jenseits sozialer Medien.

Sie ist selten spontan, meist intensiv vorbereitet und mit vielen Freigabeschleifen versehen; sie versucht, ein persönliches Bild des CEO zu schaffen, ohne den CEO zu viel persönliche Zeit zu kosten; und sie ergänzt die Unternehmenskommunikation, indem sie sie weder dupliziert noch völlig eigenständige Inhalte schafft.


Beispiele:


Der Chef eines Automobilkonzerns offenbart, dass er in seiner Freizeit gern auf einem Traktor der eigenen Firmenmarke Kartoffeln erntet. Eine sehr persönliche Information und zugleich wirksame Markenbildung für das Unternehmen.


Der CEO eines IT-Konzerns erklärt auf die Frage, wie er seinen Alltag strukturiert, dass er jeden Tag versucht, Zeit mit den Entwicklern seines Unternehmens zu verbringen. Deutlicher hätte er kaum unterstreichen können, dass sein Unternehmen ein Technikbetrieb ist, keine Marketing- oder Verkaufsmaschine.


Der neue CEO eines traditionellen Pharmaunternehmens tritt grundsätzlich ohne Krawatte auf; es dauert einige Monate, bis seine Führungsriege es ihm nachtut, und wieder einige Monate, bis die meisten Menschen im Unternehmen ihre persönliche Kleiderordnung (vorsichtig) lockern. Kein Zufall ist es, dass der CEO regelmäßig erklärt, sein Unternehmen solle moderner, weltoffener unkomplizierter werden.You’ll be posting loads of engaging content, so be sure to keep your blog organized with Categories that also allow visitors to explore more of what interests them.


Die Frage bleibt. Wer im Unternehmen darf kommunizieren?


Sind CEOs per se die Idealbesetzung für Kommunikation auf sozialen Medien? Wer im Unternehmen darf und sollte sonst noch auf sozialen Medien kommunizieren? - Drei Kriterien können bei der Entscheidung helfen:

  • Themenführerschaft. Wer etwas zu sagen hat, der hat Chancen, gehört, verlinkt und weiterempfohlen zu werden. In guten Unternehmen sollte es viele Menschen geben, die zu ihrem Fach viel zu sagen haben und die Diskussionen mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen bereichern können.

  • Celebrity-Faktor. Je bekannter der oder die CEO, desto neugieriger werden wir darauf, mehr von dem Menschen zu erfahren. Ist mein CEOs zu diesem Rollenspiel bereit? Interessante Lektüre hierzu: Mythos Authentizität von Ralf Niermeyer.

  • Vernetzung. Auf Dauer pflegen diejenigen erfolgreiche Netzwerke, die inhaltlich etwas anzubieten haben. So werden Menschen in sozialen Medien groß: indem sie sich einbringen, Wissen teilen und andere anerkennen. Ist das das Wesen der CEO-Kommunikation in meinem Unternehmen?


CEO-Kommunikation setzt Vorbilder


Wenn Führungskräfte Vermittler, Coach und Kommunikator sein wollen, dann können sie zweierlei für die Kommunikation im Unternehmen tun:

  • enablen - indem Mitarbeiter die Tools und Zugang zu Kanälen bekommen, sich das Wissen aneignen und Erfahrung im Umgang mit den Medien sammeln können.

  • empowern - indem sie ihnen erlauben, es zu tun; ihnen vertrauen, dass sie es können und richtig machen wollen; und ihnen den Raum für ihre Kommunikation geben.


CEO-Kommunikation, die das erreichen will, ist nicht egozentrisch. Der CEO ist dann nicht Positionierungs-Gegenstand, sondern Vorbild und Coach der eigenen Führungskräfte.


Der CEO kann mit seiner Kommunikation einladen, es ihm nachzutun, das Vorbild anzunehmen und selbst aktiv zu werden. Soziale Medien sind wie geschaffen für persönliche Kommunikation jenseits von Hierarchien und Bekanntheitsgraden.

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